Pressemeldung vom 30.08.2024 - Erding-Freising

Landkreis Erding: 250 Jugendliche starten als Azubis in IHK-Berufen

People on starting line. Group of young people are standing on starting line and are looking forward while isolated on white.

250 Jugendliche starten Anfang September im Landkreis Erding ihre Ausbildung in IHK-Berufen. Nach der vorläufigen Statistik der IHK für München und Oberbayern zum Beginn des Ausbildungsjahres sind dies zehn Prozent weniger als vor einem Jahr. „Allen Azubis, ihren Ausbilderinnen und Ausbildern in den Betrieben und den Lehrkräften an den Berufsschulen wünsche ich einen erfolgreichen Start in das neue Ausbildungsjahr“, erklärt Otto Heinz, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising und IHK-Vizepräsident. „Dass sich wieder so viele junge Frauen und Männer für eine Ausbildung im Landkreis entschieden haben, ist angesichts einer rückläufigen Zahl an Schulabsolventen und einer schwachen Konjunktur ein starkes Signal der Wirtschaft und spricht deutlich für die Vorteile, die eine Berufliche Ausbildung bietet.“

Beruf des Fachinformatikers immer beliebter / Heinz wirbt für mehr Berufsorientierung

Der Regionalausschussvorsitzende macht zum Start des Ausbildungsjahres deutlich: „Für unsere Betriebe steht die Ausbildung weiterhin an erster Stelle, wenn es um die Sicherung ihres Fachkräftenachwuchses geht. Das Minus bei den Azubi-Zahlen in diesem Jahr liegt auch daran, dass es nicht für alle angebotenen Lehrstellen ausreichend Bewerberinnen und Bewerber gibt.” Laut einer aktuellen IHK-Umfrage kann jeder zweite Ausbildungsbetrieb in Oberbayern nicht alle angebotenen Lehrstellen besetzen.

Im Landkreis Erding führen die Kaufleute im Einzelhandel die Liste der beliebtesten IHK-Berufe an, danach folgen die Kaufleute für Büromanagement sowie die Bankkaufleute. Bei den jungen Frauen ist der beliebteste Ausbildungsberuf die Kauffrau für Büromanagement, bei den jungen Männern liegt inzwischen der Fachinformatiker ganz vorne. Insgesamt gibt es mehr als 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche ihre berufliche Karriere starten können.

Im Landkreis gibt es weiterhin noch eine große Anzahl von unbesetzten Ausbildungsangeboten. Jugendliche, die noch auf der Suche sind und noch unentschlossene Bewerberinnen und Bewerber haben auch jetzt noch gute Aussichten, einen Ausbildungsplatz zu finden. Aktuell sind laut Statistik der Arbeitsagentur von Ende August noch um die 280 Lehrstellen im Landkreis Erding unbesetzt. Diesem Angebot stehen etwa 60 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Es kommen somit rein rechnerisch auf jede unversorgte Bewerberin und jeden unversorgten Bewerber etwa vier Lehrstellen. Diese Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben dem IHK-Bereich der Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, freie Berufe und öffentlichen Dienst umfasst.

„Die Lücke am Ausbildungsmarkt wird auch in den kommenden Jahren nicht kleiner. Umso wichtiger ist es, noch mehr Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte für die duale Berufsausbildung und die Vorteile, die sie für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben bietet, zu begeistern. Die IHK engagiert sich gezielt mit Initiativen wie den IHK Bildungspartnerschaften und den Ausbildungsscouts für eine bessere Berufsorientierung an Schulen. Wir müssen unsere Schülerinnen und Schüler noch besser über die Vielfalt an Berufsbildern und die dahinterstehenden Karrieremöglichkeiten informieren“, sagt Heinz. Das erfordere gleichzeitig auch mehr bildungspolitische Rückendeckung für die Berufsorientierung, so der IHK-Regionalausschussvorsitzende. Es müsse auch vom Stundenumfang her deutlich mehr Berücksichtigung in den Lehrplänen – auch an Gymnasien – geben. „Die Berufliche Ausbildung ist bei Abiturienten beliebt und inzwischen für viele eine praxisnahe Alternative zur Universität. Rund ein Fünftel der bayerischen Azubis im IHK-Bereich besitzt die Hochschulreife“, so Heinz.

Insgesamt bilden im Landkreis Erding aktuell rund 180 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse.