Pressemeldung vom 28.07.2023 - Altötting-Mühldorf

Dyneon-Schließung ist schwerer Schlag für Wirtschaft – regional und überregional

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© Holzwerk Obermeier

Die befürchtete und nun endgültige Entscheidung zur Schließung des Dyneon-Standorts im Chemiepark Gendorf durch den US-Konzern 3M ist aus Sicht der IHK für München und Oberbayern ein schwerer Schlag für die Region und die Wirtschaft weit über die Landkreisgrenzen hinaus. „Das nun beschlossene Aus trifft den hiesigen Chemiepark, das bayerische Chemiedreieck und vor allem auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie deren Familien schwer. Diese Entscheidung wird nicht spurlos an unserer Region vorübergehen“, erklärt Ingrid Obermeier-Osl, IHK-Vizepräsidentin aus Schwindegg (Landkreis Mühldorf).

IHK-Vizepräsidentin Obermeier-Osl: Europas Anwenderindustrie drohen mehr Abhängigkeiten und höhere Preise

Nicht nur für die Region habe die Entscheidung von 3M Folgen, betont Obermeier-Osl. „Die Standortaufgabe wird auch Folgen für die bayerische, deutsche und europäische Anwenderindustrie haben. Die Unternehmen müssen die Fluorpolymere dann von neuen Lieferanten beziehen. Dadurch werden sowohl die Preise steigen als auch Lieferabhängigkeiten, wie zum Beispiel von China, entstehen.“ Die IHK-Vizepräsidentin betont zudem, dass die nun getroffene Entscheidung auch ein Alarmsignal an die Europäische Union sei. „In Brüssel wird das Korsett aus bürokratischen und regulativen Vorgaben immer enger, so dass Industriebetrieben und dem Mittelstand mehr und mehr die Luft ausgeht - in Zeiten von Arbeitskräftemangel, international nicht wettbewerbsfähigen Energiepreisen und immer neuen Vorschriften eine bedrohliche Mischung für unseren Industriestandort.“

Sowohl die ehrenamtlichen Mitglieder des IHK-Regionalausschuss Altötting-Mühldorf, dem gewählten Parlament der Wirtschaft der Region Inn-Salzach, als auch die IHK-Spitze in München hatten sich in den vergangenen Monaten mehrfach auf den verschiedenen politischen Ebenen für einen Erhalt des Dyneon-Standortes eingesetzt. Obermeier-Osl dankt auch der Kommunalpolitik vor Ort, die sich mit pragmatischen Vorschlägen und Konzepten für einen Erhalt des Standorts eingesetzt hatte. Zugleich bedauert sie außerordentlich, dass das vom Landkreis vorgeschlagene Stiftungsmodell bei 3M kein Gehör fand.