Pressemeldung vom 15.10.2021 - Altötting-Mühldorf

Wo drückt der heimischen Wirtschaft der Schuh?

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15.10.2021 - Der IHK-Regionalausschuss Altötting-Mühldorf wird sich in der kommenden Zeit schwerpunktmäßig mit den Themen Energie, Digitalisierung, Fachkräftemangel und der Zukunft vom betrieblichem Eigentum beschäftigen. Diese Top-Themen haben die Ausschussmitglieder bei ihrer ersten Arbeitssitzung nach der IHK-Wahl im Frühjahr sowie nach der konstituierenden Sitzung im Juni festgelegt. Die Unternehmerinnen und Unternehmer trafen sich zum gemeinsamen Austausch im Fohlenhof in Ampfing. Sie diskutierten bei ihrer Sitzung darüber, wie die Landkreise Altötting und Mühldorf als Wirtschaftsstandort gestärkt und noch attraktiver werden
können.

‎IHK-Regionalausschuss legt Schwerpunktthemen für seine Arbeit fest

„Es wurde deutlich, wo der heimischen Wirtschaft der Schuh drückt“, fasst die Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf und IHK-Vizepräsidentin, Ingrid Obermeier-Osl, die Ergebnisse der ersten Arbeitssitzung zusammen. „Die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen haben in den vergangenen eineinhalb Jahren viel von den Unternehmen in der Region abverlangt – teilweise Geschäftsleute sogar an den Rand ihrer wirtschaftlichen Existenz gebracht. Nach dieser schweren Zeit braucht es endlich wieder Aufbruchsstimmung und eine Perspektive. Das gelingt aber nur, wenn unsere beiden Landkreise starke Wirtschaftsstandorte mit internationaler Wettbewerbsfähigkeit bleiben und fit für die Zukunft werden.“

Um konkrete Maßnahmen, politische Forderungen und Vorschläge zu den beschlossenen Top-Themen zu erarbeiten, rief der Ausschuss vier Arbeitskreise ins Leben:

  • Energie Die Beiträge aus der Unternehmerschaft verdeutlichten die große Sorge vor weiter steigenden Energiepreisen. „Das Rückgrat unserer heimischen Wirtschaft ist die Industrie, die dringend entlastet gehört. Das Chemiedreieck hat einen immensen Energieverbrauch und leidet daher besonders unter zu hohen Steuern und Abgaben beim Strom“, sagt Obermeier-Osl. Die Vorsitzende freut sich daher, dass Wacker-Werksleiter
    Peter von Zumbusch dem Arbeitskreis vorstehen wird. „Wir brauchen eine stabile Stromversorgung, um die Digitalisierung, die Elektrifizierung der Bahnstrecken und automatisierte Produktionsprozesse voranzutreiben. Dazu braucht es eine Kraftanstrengung, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen“, so Obermeier-Osl.
  • Fachkräftemangel In der heimischen Wirtschaft spitzt sich der Fachkräftemangel immer weiter zu. Das zeigt sich an der Zahl noch immer unbesetzter Lehrstellen und den Problemen im Gastgewerbe, nach Ende des Lockdowns ausreichend qualifiziertes Personal zu finden. „Unser Arbeitskreis wird Vorschläge erarbeiten, wie Wohnraum bezahlbar bleiben kann, damit Fachkräfte nicht wegziehen müssen“, kündigt Obermeier-Osl an. Außerdem gehe es um die Frage, wie Berufsschulen und das Ansehen der dualen
    Ausbildung gestärkt werden können.
  • Digitalisierung Die Mitglieder des Arbeitskreises werden sich nicht nur mit dem dringend nötigen Ausbau der digitalen Infrastruktur auseinandersetzen. „Wir wollen auch konkrete Maßnahmen entwickeln, wie Behördengänge noch besser digitalisiert werden können. Außerdem wissen die Unternehmerinnen und Unternehmer am besten, wo es bei den Lerninhalten der Berufsschulen noch mehr Förderung der digitalen Kompetenz benötigt“, erklärt die Ausschussvorsitzende.
  • Betriebliches Eigentum Die Teilnehmer der Ausschusssitzung waren sich einig, dass politisch motivierte Enteignungen von betrieblichem Eigentum der falsche Weg seien und mehr für geordnete Unternehmensnachfolgen getan werden müssen.

„Die Arbeitskreise als feste Bestandteile unseres IHK-Regionalausschusses legen bereits mit der Arbeit los und stimmen sich regelmäßig ab. Auf Basis dieser inhaltlichen Vorarbeit werden wir uns - wie bereits in der Vergangenheit – in den kommenden Jahren mit Positionspapieren, öffentlichen Stellungnahmen, Veranstaltungen und konstruktiven Lösungsvorschlägen für die Region und die heimische Wirtschaft einsetzen“, betont Obermeier-Osl. Ganz wichtig sei, dass die politisch Verantwortlichen direkt von der Unternehmerschaft hören und erfahren, was dringend angepackt werden muss und welche Folgen unter anderem neue Gesetze für die Unternehmen in der Region haben.

Positionierung zu Corona-Testergebnissen

In seiner Sitzung positionierte sich der IHK-Regionalausschuss zudem zum Thema Corona-Tests. Die Mitglieder forderten mehrheitlich: Negative Ergebnisse von Covid19-Tests, die in Unternehmen und Betrieben für Beschäftigte, Kunden und Gäste durchgeführt werden, sollen auch weiterhin innerhalb von 24 Stunden als Zutrittsnachweis für zum Beispiel den Friseur, Kino oder die Gastronomie gelten. Weitere Informationen und Hinweise zur Durchführung und Gültigkeit von Corona-Schnelltests in Unternehmen sind auf der IHK-Webseite zusammengefasst.