Pressemeldung vom 27.02.2023 - Altötting-Mühldorf
Interesse an Ausbildung im Landkreis Altötting gestiegen
Im vergangenen Jahr haben sich mehr junge Frauen und Männer für eine Ausbildung im Landkreis Altötting entschieden als 2021. Für 2022 verzeichnete die IHK für München und Oberbayern 486 neue Ausbildungsverträge in den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen. Das entspricht einem Plus von rund sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Es ist erfreulich, dass sich mehr Jugendliche für eine Ausbildung bei uns in der Region entschieden haben. Dennoch sind viele Ausbildungsplätze in der Wirtschaft unbesetzt geblieben, denn auch hier schlägt langfristig die Demografie in Form einer sinkenden Zahl von Schülerinnen und Schülern spürbar zu“, sagt Ingrid Obermeier-Osl, Vizepräsidentin der IHK und Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf. „Das Problem, die Lehrstellen besetzen zu können, wird leider zunehmen.“
IHK verzeichnet für 2022 ein Plus von sieben Prozent bei neuen Ausbildungsverträgen
Das Problem sei aber nicht die mangelnde Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen, betont die IHK-Vizepräsidentin. „Die duale Ausbildung hat nach wie vor einen außerordentlich hohen Stellenwert für die Betriebe. Immerhin ist es die beste Investition gegen den Arbeitskräftemangel und in die Zukunft des Unternehmens“, erklärt Obermeier-Osl.
Seit Jahren nehmen in Bayern konstant mehr als zwei Drittel eines Schuljahrgangs eine duale Ausbildung auf, davon wiederum mehr als die Hälfte im IHK-Bereich. „Um diesen Anteil zu halten, müssen wir die Vorzüge der Ausbildung immer wieder bei Eltern, Schülern und Lehrern platzieren. In der Region machen wir das einmal im Jahr mit unserem inzwischen traditionellen IHK-Bildungsexpress, der immer ein voller Erfolg ist“, sagt die Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses.
Mit 122 neuen Ausbildungsverträgen war der Beruf der Chemikantin und des Chemikanten mit großem Abstand der beliebteste Ausbildungsberuf im Landkreis Altötting, gefolgt von den Industriemechanikerinnen und Industriemechanikern sowie der Kaufleute im Einzelhandel. Insgesamt gibt es in Oberbayern mehr als 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche derzeit eine Ausbildung absolvieren.
Die Schwierigkeiten vor allem von kleineren Betrieben, überhaupt Auszubildende zu finden, belegt die sinkende Zahl der ausbildenden IHK-Mitgliedsbetriebe: Sie lag Ende 2022 im Landkreis Altötting bei 199, im Vorjahr waren es noch 209 und im Jahr 2020 gab es 224 aktive IHK-Ausbildungsbetriebe. Hintergrund dafür ist, dass nur Betriebe mit aktiven Ausbildungsverhältnissen zählen. Betriebe, die keinen Ersatz für ausgelernte Azubis finden, fallen damit aus der Statistik.
Laut Daten der Arbeitsagentur waren 2022 im Landkreis Altötting mehr als 100 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Die Angabe bezieht sich auf den ganzen Bereich der dualen Berufsausbildung, der neben der IHK unter anderem auch die Handwerkskammern und freie Berufe enthält. Über 60 Prozent aller dualen Berufsausbildungsverträge werden im IHK-Bereich, also in der Industrie, im Handel und im Dienstleistungssektor, abgeschlossen.