Pressemeldung vom 20.02.2025 - Altötting-Mühldorf

IHK-Konjunkturumfrage: Wirtschaft in der Region Inn-Salzach bleibt pessimistisch

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Die Wirtschaft in der Region Inn-Salzach bleibt auch zu Beginn des neuen Jahres angespannt. Die Unternehmen in den Landkreisen Altötting und Mühldorf beurteilen ihre derzeitige Geschäftslage weiterhin unterdurchschnittlich. Die Aussichten auf die kommenden Monate sind hingegen nicht mehr ganz so trüb wie noch im vergangenen Herbst, wie die Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern zeigt. Insgesamt bleibt die Stimmung in der Wirtschaft aber pessimistisch. Vor allem die schwache Inlandsnachfrage bereitet den Betrieben Sorgen.

Große Sorge macht schwache Inlandsnachfrage / Obermeier-Osl appelliert an neue Bundesregierung

Die Geschäftslage stagniert und liegt weiterhin etwa auf dem Niveau des Vorjahrs. Gute Geschäfte melden 33 Prozent der Unternehmen, wohingegen 18 Prozent ein schlechtes Lageurteil abgeben. Der akute Nachfragemangel bleibt mit 63 Prozent der Nennungen ein zentrales Problem, wenngleich der Anteil gegenüber Herbst leicht zurückgeht. Auch die Energiepreise bleiben für 60 Prozent der Unternehmen am energieintensiven Standort eine Belastung – das sind wieder mehr als zuletzt. Belastungen durch Preissteigerungen bei Rohstoffen und Waren (51 Prozent) nehmen hingegen leicht ab. Auch fehlendes Personal (41 Prozent) wird spürbar weniger genannt als noch bei der letzten Befragung im Herbst, als noch 55 Prozent der Betriebe dieses Problem genannt hatten.

Mit Blick auf die kommenden Monate sind die Unternehmen weiterhin skeptisch, wenngleich der Pessimismus nicht mehr ganz so groß ist wie noch bei der Herbstbefragung. 14 Prozent der Betriebe rechnen mit einer Verbesserung, während 24 Prozent von schlechteren Geschäften ausgehen. Die Risikobewertung entwickelt sich unterschiedlich: Die fehlende Inlandsnachfrage (68 Prozent) sowie die Energie- und Rohstoffpreise (53 Prozent) nehmen als Risiken weiter zu. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen werden mit 60 Prozent hingegen seltener als im Herbst (71 Prozent) genannt. Die Arbeitskosten (54 Prozent) sowie der Arbeitskräftemangel (45 Prozent) bleiben nahezu konstant.

Die schwache Auftragsperspektive sowie die anhaltende wirtschaftspolitische Unsicherheit wirken sich weiterhin negativ auf die Investitions- und Beschäftigungspläne der Unternehmen aus. Die Investitionsabsichten gehen gegenüber Herbst zurück und liegen etwa auf dem schwachen Niveau vom Vorjahr. 23 Prozent der Unternehmen wollen Investitionen ausweiten, 30 Prozent wollen dagegen ihre Investitionen zurückfahren. Auch der Stellenabbau setzt sich weiter fort: Acht Prozent der Unternehmen wollen Stellen aufbauen, knapp ein Viertel will Stellen streichen.

Obermeier-Osl: Neue Bundesregierung muss Trendwende einleiten

„Unsere heimische Wirtschaft steckt mitten in der Krise – die alarmierenden Zahlen sind ein weiterer Beleg dafür. Wachstum bleibt aus“, erklärt Ingrid Obermeier-Osl, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf und IHK-Vizepräsidentin. „Der Gegenwind aus Bürokratie, hoher Kosten und fehlender Nachfrage hat nicht an Kraft verloren. Deswegen setzen wir alles auf die neue Bundesregierung. Neben einer schnellen Regierungsbildung erwarten wir, dass die Parteien alle wirtschaftspolitischen Weichen so stellen, dass höheres Wirtschaftswachstum möglich ist. Das muss Chefsache sein!“

Obermeier-Osl macht deutlich: „Die positive Botschaft ist, dass die richtigen Hebel deutliche Wachstumsimpulse setzen können. Es braucht weniger Steuer- und Abgabenbelastungen bei Beschäftigten und Unternehmen sowie einen starken, noch mehr integrierten EU-Binnenmarkt. Zudem ist ein radikaler Bürokratieabbau das Gebot der Stunde.“ Die IHK-Vizepräsidentin verweist auf eine ifo-Studie im Auftrag der IHK für München und Oberbayern, wonach allein ein Abbau der Bürokratieflut pro Jahr bis zu 146 Milliarden Euro zusätzliche Wirtschaftsleistung in Deutschland bringen würde.

Die IHK hatte für ihren Konjunkturbericht Anfang bis Mitte Januar zahlreiche Unternehmen in den Landkreisen Altötting und Mühldorf befragt. Dreimal im Jahr wird der IHK-Konjunkturbericht veröffentlicht.