Pressemeldung vom 03.05.2023 - Neuburg-Schrobenhausen

Flut an Regularien erschwert Weg in eine nachhaltige Welt

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© IHK

Mit dem Green Deal hat sich die Europäische Union (EU) eine große Aufgabe gestellt. Damit Europa bis 2050 klimaneutral wird, nimmt sie auch die Wirtschaft immer mehr in Verantwortung, so dass sich inzwischen auch regionale Betriebe mit Themen wie Sorgfaltspflichten in der Lieferkette, Sustainable Finance, EU-Taxonomie oder Nachhaltigkeitsberichtspflichten beschäftigen müssen. Über die daraus entstehenden Herausforderungen wie auch Chancen hat sich der IHK-Regio­nalausschuss Neuburg-Schrobenhausen auf seiner jüngsten Sitzung ausgetauscht. Die Unternehmerinnen und Unternehmer trafen sich bei Stadler Finanz- und Assekuranzmakler in Schrobenhausen.

IHK-Regionalausschuss diskutiert EU-Nachhaltigkeitsziele und Auflagen für Wirtschaft

„Seit Anfang des Jahres hat das Nachhaltigkeitsthema enorm an Fahrt aufgenom­men“, beschreibt Henrike Purtik aus dem CSR (Corporate Social Responsibility)-Team der bayerischen IHKs die jüngsten Entwicklungen. „Die gesetzlichen Vorgaben verschärfen sich, Großkunden und Verbraucher fordern zunehmend Nachhaltigkeits­nachweise bei Zulieferern und Dienstleistern ein und auch Banken und Investoren treiben das Thema voran.“ Purtik machte deutlich, dass der Mittelstand in Zukunft noch stärker von den Auflagen der EU für die Nachhaltigkeitsberichterstattung und die Sorgfaltspflichten in der Lieferkette betroffen sein wird. Gleichzeitig eröffne sich damit den Unternehmen eine große Chance, so die Expertin. „Wenn sich Unterneh­men nachhaltig aufstellen, schafft das für sie nicht nur Wettbewerbsvorteile am Markt, sondern es steigt auch ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Zusätzlich bieten sich Innovationspotenziale für innerbetriebliche Abläufe.“

In der Diskussion berichteten mehrere Ausschussmitglieder über ihre Erfahrungen mit den steigenden Nachhaltigkeitsanforderungen. Das übergeordnete Ziel werde nicht in Frage gestellt, aber das Tempo, mit dem immer neue Regularien eingeführt werden, bringe viele ans Limit, so der allgemeine Tenor.

„Für die Betriebe ist nachhaltiges Wirtschaften und Unternehmertum ein wichtiges Anliegen. Sie nehmen das sehr ernst“, sagte Christian Krömer, Vorsitzender des
IHK-Regionalausschusses Neuburg-Schrobenhausen. „Die große Mehrheit achtet bereits auf möglichst nachhaltige Produktion, geht neue Wege zur Reduzierung von Emissionen und Abfall und setzt auf klimafreundliche Innovationen.“ Die Diskussion des Ausschusses habe aber gezeigt, dass viele Regularien die Unternehmerinnen und Unternehmen aktuell überfordern. „Vor allem bedeuten neue Regeln immer auch mehr Arbeit und Aufwand für die Betriebe, gerade kleinere haben gar nicht das Personal, das sich ganz gezielt darum kümmern kann. Diese Situation belastet und überschattet die Chancen, die für unsere Wirtschaft eigentlich mit dem Streben nach Nachhaltigkeit verbunden sind.“

Expertin Purtik verwies in diesem Zusammenhang auf die Hilfestellung der IHK für München und Oberbayern, die sie ihren Mitgliedsunternehmen bei Themen der Nachhaltigkeit und bei Fragen zu den Vorgaben der EU bietet. Informationen dazu sind unter www.ihk-muenchen.de/de/Service/Nachhaltigkeit-CSR/ erhältlich.