Pressemeldung vom 22.11.2022 - Ingolstadt
Den Wirtschaftsstandort auf Kurs halten – auch in schwierigen Zeiten
Mehr Anerkennung für die duale Berufsausbildung, Mittel und Wege, um den Arbeitskräftemangel zu bekämpfen, oder wie die Digitalisierung gezielt zum Abbau der Bürokratie genutzt werden kann – viele Themen, die der Wirtschaft unter den Nägeln brennen, kamen beim jüngsten Treffen des IHK-Regionalausschusses Ingolstadt mit Bundestagsabgeordnetem Reinhard Brandl (CSU) zur Sprache.
IHK-Regionalausschuss tauscht sich mit Bundestagsmitglied Reinhard Brandl aus
Zum Auftakt des Treffens berichtete Brandl über aktuelle Themen aus der Bundespolitik. Im Fokus standen der Krieg in der Ukraine und insbesondere dessen Folgen für die Energieversorgungssicherheit. „Es muss mehr Angebot auf dem Strom- und Gasmarkt geben, nur so können die Preissteigerungen abgefedert werden“, sagte Brandl. Der Politiker betonte außerdem: „Beim Ausbau der erneuerbaren Energien müssen wir alle nachziehen. Unsere Abhängigkeit von Gas und Öl aus Russland haben alle letzten Regierungen unterschätzt.“
Angesichts des sich weiter zuspitzenden Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels verwies Brandl auf Lösungsansätze wie die Digitalisierung, die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Stärkung des Images der beruflichen Bildung sowie Chancen, die sich aus einer gezielten Zuwanderung von Fachkräften ergeben können. IHK-Ausschussvorsitzender Franz Schabmüller mahnte: „Unser Fachkräfteproblem werden wir nicht ausschließlich über die Einwanderung lösen können. Die Mitarbeiter, die unsere Betriebe dringend brauchen, sind vor allem beruflich Qualifizierte mit einer Berufsausbildung. Wir brauchen also vor allem junge Menschen, die sich ausbilden lassen, und Eltern, die das unterstützen!“
Für weiteren Diskussionsstoff sorgte das Stichwort Digitalisierung. Schabmüller sagte: „Wir dürfen nicht vergessen, dass die Digitalisierung für unser produzierendes Gewerbe auch neue Perspektiven eröffnet und damit eine echte Zukunftschance bietet.“ Hinsichtlich der die Unternehmen belastenden Bürokratie forderten die Unternehmerinnen und Unternehmer den Einsatz der Politik für mehr standardisierte Prozesse in der Verwaltung, die die Digitalisierung ermöglichen kann.
Zusammenfassend betonte Brandl, dass es für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts besonders wichtig sei, Unternehmen und Branchen in der Region Ingolstadt anzusiedeln, die sich mit zukunftsträchtigen Themen und Technologien auseinandersetzen und die Region mittelfristig unabhängiger von der Automobilindustrie werden lassen. Mit Blick auf Projekte wie brigkAIR oder transform.10 sowie die Forschungsschwerpunkte zu Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen an der Technischen Hochschule Ingolstadt sei die Region auf dem richtigen Weg, so Brandl.