Pressemeldung vom 31.08.2021 - Eichstätt
Landkreis Eichstätt: Ausbildungsstart für 325 Jugendliche in IHK-Berufen
31.08.2021 – Zu Anfang September treten im Landkreis Eichstätt 325 Jugendliche eine Ausbildung in IHK-Berufen an, teilt die IHK für München und Oberbayern mit. Nach der vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahres ergibt sich ein Plus von 65 abgeschlossenen Ausbildungsverträgen gegenüber dem gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Dies entspricht einem Zuwachs von 25 Prozent.
Fachinformatiker und Kauffrau für Büromanagement sind die Top-Berufe
„Der Corona-Einbruch vom Vorjahr ist damit eindrucksvoll gestoppt. Unsere Betriebe setzen wegen des zunehmenden Fachkräftemangels mehr denn je darauf, ihren Nachwuchs selbst auszubilden. Die Ausbildungsbereitschaft ist ungebrochen“, sagt Alexander Kessel, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Eichstätt. „Das größte Problem für viele Betriebe ist nach wie vor der Mangel an Bewerbern“, so Kessel weiter.
Im Landkreis Eichstätt ist bei den jungen Männern der Fachinformatiker der beliebteste IHK-Beruf, bei den jungen Frauen die Kauffrau für Büromanagement. Die Top 5 der IHK-Ausbildungsberufe im Landkreis insgesamt sind: Einzelhandelskaufleute, Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement, Verkäufer, Fachinformatiker und Köche. Insgesamt gibt es in Oberbayern rund 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche derzeit eine Ausbildung absolvieren.
Kessel weist auf die große Zahl von noch unbesetzten Lehrstellen im Landkreis hin: Aktuell sind das laut Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juli noch 384. Diesem Angebot stehen nur 133 unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber. Rein rechnerisch kommen so auf jeden unversorgten Bewerber fast drei offene Lehrstellen.
„In den nächsten Jahren wird sich die Bewerberlücke am Ausbildungsmarkt noch weiter öffnen. Bis 2030 gehen in Bayern 2,8 Millionen Erwerbstätige in Rente. Im gleichen Zeitraum wird es aber nur 1,5 Millionen Schulabgänger als potenziellen Fachkräftenachwuchs für diese offenen Stellen geben“, sagt der IHK-Regionalausschussvorsitzende. Dazu habe die Corona-Pandemie heuer wie schon im Vorjahr nahezu alle Maßnahmen zur Berufsorientierung erschwert. Schnupperpraktika, Ausbildungsmessen und persönliche Bewerbungsgespräche konnten oftmals gar nicht oder nur in sehr beschränkter Form stattfinden. Auch die wichtige Bewerbungsphase im Frühjahr habe unter den außergewöhnlichen Umständen gelitten. Unterm Strich ist die Zahl der Bewerber um eine Ausbildung im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zwölf Prozent zurückgegangen, so die Daten der Arbeitsagentur. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben dem IHK-Bereich der Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, freie Berufe und öffentlichen Dienst umfasst.
„Wir setzen dennoch weiter auf einen Aufholeffekt bis zum Ende des Jahres. Unversorgte und unentschlossene Schulabgänger haben auch jetzt noch alle Chancen, eine geeignete Ausbildungsstelle zu finden“, zeigt sich Kessel optimistisch. „Auch dieses Jahr bleibt unser erklärtes Ziel, dass jeder ausbildungswillige Schulabgänger einen Ausbildungsplatz bekommt.“
Der IHK-Vorsitzende stellt klar: „Nachdem schon im vergangenen Jahr mehr als 200 Lehrstellen im Landkreis unbesetzt geblieben waren, haben manche Betriebe die aktive Suche nach Auszubildenden aufgegeben. Für die weiter von Corona-Beschränkungen betroffenen Branchen wie Gastronomie, Tourismus und die Veranstaltungsbranche ist die Perspektive ohnehin sehr schwierig. Selbst wer Ausbildungsplätze anbietet, hat dort mitunter große Probleme, überhaupt Bewerber zu finden“, so Kessel.
Insgesamt bilden im Landkreis Eichstätt aktuell 215 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse. Freie Lehrstellen mit sofortigem Ausbildungsbeginn sind noch unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.