Pressemeldung vom 31.08.2021 - Neuburg-Schrobenhausen
Neuburg-Schrobenhausen: Ausbildungsstart für 268 Jugendliche in IHK-Berufen
31.08.2021 – Zu Anfang September treten im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen 268 Jugendliche eine Ausbildung in IHK-Berufen an, teilt die IHK für München und Oberbayern mit. Nach der vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahres ergibt sich ein Plus von 26 abgeschlossenen Ausbildungsverträgen gegenüber dem gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Dies entspricht einem Zuwachs von elf Prozent.
Industriemechaniker und Industriekauffrau sind die Top-Berufe
„Der Corona-Einbruch vom Vorjahr ist damit eindrucksvoll gestoppt. Unsere Betriebe setzen wegen des zunehmenden Fachkräftemangels mehr denn je darauf, ihren Nachwuchs selbst auszubilden. Die Ausbildungsbereitschaft ist ungebrochen“, sagt Christian Krömer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Neuburg-Schrobenhausen. „Das größte Problem für viele Betriebe ist nach wie vor der Mangel an Bewerbern“, so Krömer.
Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist bei den jungen Männern der Industriemechaniker der beliebteste IHK-Beruf, bei den jungen Frauen die Industriekauffrau. Die Top 5 der IHK-Ausbildungsberufe im Landkreis insgesamt sind: Einzelhandelskaufleute, Industriemechaniker, Verkäufer, Industriekaufleute und Bankkaufleute. Insgesamt gibt es in Oberbayern rund 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche derzeit eine Ausbildung absolvieren.
Krömer weist auf die große Zahl von noch unbesetzten Lehrstellen im Landkreis hin: Aktuell sind das laut Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juli noch 207. Diesem Angebot stehen nur 99 unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber. Rein rechnerisch kommen so auf jeden unversorgten Bewerber mehr als zwei offene Lehrstellen.
„In den nächsten Jahren wird sich die Bewerberlücke am Ausbildungsmarkt noch weiter öffnen. Bis 2030 gehen in Bayern 2,8 Millionen Erwerbstätige in Rente. Im gleichen Zeitraum wird es aber nur 1,5 Millionen Schulabgänger als potenziellen Fachkräftenachwuchs für diese offenen Stellen geben“, sagt der IHK-Regionalausschussvorsitzende. Dazu habe die Corona-Pandemie heuer wie schon im Vorjahr nahezu alle Maßnahmen zur Berufsorientierung erschwert. Schnupperpraktika, Ausbildungsmessen und persönliche Bewerbungsgespräche konnten oftmals gar nicht oder nur in sehr beschränkter Form stattfinden. Auch die wichtige Bewerbungsphase im Frühjahr habe unter den außergewöhnlichen Umständen gelitten. Unterm Strich ist die Zahl der Bewerber um eine Ausbildung im Vergleich zum Vorjahr um mehr als fünf Prozent zurückgegangen, so die Daten der Arbeitsagentur. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben dem IHK-Bereich der Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, freie Berufe und öffentlichen Dienst umfasst.
„Wir setzen dennoch weiter auf einen Aufholeffekt bis zum Ende des Jahres. Unversorgte und unentschlossene Schulabgänger haben auch jetzt noch alle Chancen, eine geeignete Ausbildungsstelle zu finden“, zeigt sich Krömer optimistisch. „Auch dieses Jahr bleibt unser erklärtes Ziel, dass jeder ausbildungswillige Schulabgänger einen Ausbildungsplatz bekommt.“
Der IHK-Vorsitzende stellt klar: „Nachdem schon im vergangenen Jahr mehr als 100 Lehrstellen im Landkreis unbesetzt geblieben waren, haben manche Betriebe die aktive Suche nach Auszubildenden aufgegeben. Für die weiter von Corona-Beschränkungen betroffenen Branchen wie Gastronomie, Tourismus und die Veranstaltungsbranche ist die Perspektive ohnehin sehr schwierig. Selbst wer Ausbildungsplätze anbietet, hat dort mitunter große Probleme, überhaupt Bewerber zu finden“, so Krömer.
Insgesamt bilden im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen aktuell 178 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse. Freie Lehrstellen mit sofortigem Ausbildungsbeginn sind noch unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.