29.06.2016 - Ingolstadt
Erfolg bei der Unternehmensnachfolge
„Eine der größten unternehmerischen Herausforderungen ist die Unternehmensnachfolge“. Georg Schulte-Holtey, Betriebswirtschaftlicher Berater der IHK Geschäftsstelle Ingolstadt, betonte dies zu Beginn der Informationsveranstaltung „Generationswechsel im Mittelstand – Erfolg bei der Unternehmensnachfolge“, die mit gut 60 Interessierten Teilnehmern, Unternehmern und Nachfolgeinteressierten, in der neuen IHK Geschäftsstelle in Ingolstadt stattfand. Wie groß diese Herausforderung ist, betonten vier ausgewiesene Experten, die über die Komplexität der Unternehmensnachfolge sowie über Chancen, Risiken und Möglichkeiten der Umsetzung referierten.
„Diese Veranstaltung ist der Auftakt zu einer ganzen Veranstaltungsreihe zu den unterschiedlichsten Themen, die die Unternehmer in der Region bewegen.“ kündigte Elke Christian, Leiterin der IHK Geschäftsstelle Ingolstadt, an. Die Veranstaltung fand in der im April neu bezogenen Geschäftsstelle an der Despag-Strasse 4a in Ingolstadt statt.
Georg Schulte-Holtey warb dafür, möglichst frühzeitig den Prozess der Unternehmensnachfolge in den Blick zu nehmen. Der Nachfolgeprozess, der bis zu 10 Jahre in Anspruch nehmen könne, sei eine komplexe Aufgabe und ein klassisches Querschnittsthema. Wichtig dabei sei, frühzeitig zu beginnen und Hilfe in Anspruch zu nehmen, um den nachhaltigen Bestand des Unternehmens zu sichern. Durch zahlreiche Informationsveranstaltungen, Coachingprogramme , Seminare und eine Nachfolgebörse werden Unternehmen auch von der IHK für München und Oberbayern in der Region zu diesem Thema unterstützt.
Über die rechtlichen und psychologischen Aspekte der Unternehmensnachfolge referierte IHK-Experte, Markus Neuner. Eine große Hürde bei der Nachfolge stellen oftmals die Senior-Unternehmer selbst dar, weil sie zum einen nicht „loslassen“ können und zum anderen nicht rechtzeitig vorbereitet sind oder keinen passenden Nachfolger finden, so Neuner.
Jan Hecht, Geschäftsführender Gesellschafter der HECHT Technologie GmbH, berichtete über seine persönlichen Erfahrungen in der Unternehmensnachfolge. Er übernahm 2015 offiziell das mittelständische Familienunternehmen seines Vaters, das Maschinen und Anlagen zur innerbetrieblichen Rohstoffversorgung für die schüttgutverarbeitende Industrie baut. Orientiert an seinem Lebensweg beschrieb er den von ihm und seinen Vater entwickelten langfristigen Masterplan zur Unternehmensnachfolge, der bisher geglückt, aber auch noch nicht abgeschlossen ist.
Im anschließenden Vortrag betrachtete Gabriela Epp, Leiterin der Unternehmensnachfolge der BayBG, die Möglichkeiten und Chancen der Nachfolgefinanzierung mit Beteiligungskapital. Mit attraktiven wirtschaftlichen Konditionen unterstützt die BayBG ihre Kunden in verschiedenen Unternehmensphasen, darunter auch in der Unternehmensnachfolge. Sie betonte, dass es wichtig sei, einen verlässlichen, langfristigen Partner an der Seite zu haben, der eine Finanzierung ermöglicht ohne dem Unternehmer die Entscheidungsmehrheit zu nehmen.
Die Unternehmensberater, Holger Habermann und Steffen Reim, der Firma K.E.R.N und Partner zeigten abschließend den Teilnehmern detailliert auf, wie man seinen „persönlichen Notfallkoffer“ packt. Eine rechtzeitige und genaue Planung stellt dabei das Fundament für die erfolgreiche Weiterführung von Unternehmen auch in Notfallsituationen dar.