Pressemeldung vom 20.02.2025 - Eichstätt - Ingolstadt - Neuburg-Schrobenhausen - Pfaffenhofen
IHK-Konjunkturumfrage: Wirtschaft in Region Ingolstadt weiter auf Talfahrt
Die Wirtschaft in der Region 10 befindet sich auch zu Beginn des neuen Jahres weiter auf Talfahrt. Der regionale IHK-Konjunkturindex bricht im Vergleich zum Herbst 2024 um weitere zwölf Zähler ein. Er liegt mit 81 Punkten auf dem Niveau von Energie- und Coronakrise. Die Unternehmen sind mit ihrer Geschäftslage unzufrieden und auch ihre Erwartungen an die kommenden Monate sind sehr verhalten. Die anhaltend schwache Inlandsnachfrage und eine hohe wirtschaftspolitische Unsicherheit setzen sie unter Druck.
Pessimistische Aussichten schlagen auf den Arbeitsmarkt durch
Zu ihrer Geschäftslage befragt bezeichnen 30 Prozent der Betriebe diese als schlecht und 22 Prozent als gut. Hauptursachen für das schlechte Lagebild sind die fehlende Nachfrage, die 66 Prozent beklagen, und hohe Energiepreise, von 57 Prozent der Unternehmen genannt. Der Personalmangel wird zwar seltener als Geschäftshemmnis angegeben, treibt aber immer noch 46 Prozent der Unternehmen um.
Eine Belebung der Geschäfte ist nicht absehbar. Der Pessimismus unter den Unternehmen ist sehr ausgeprägt. Nur sieben Prozent der Betriebe rechnen mit mehr Geschäft, 36 Prozent hingegen mit weniger. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, von 71 Prozent der Unternehmen genannt, und die schwache Inlandsnachfrage (63 Prozent) verfestigen sich als zentrale Hemmnisse für die Betriebe und legen gegenüber dem Herbst letzten Jahres erneut zu. In den Arbeitskosten sehen mit 57 Prozent der Unternehmen genauso viele ein Risiko wie zuletzt. Der Arbeitskräftemangel tritt hingegen in den Hintergrund (40 Prozent). Die Sorge vor hohen Energie- und Rohstoffpreisen (48 Prozent) bleibt unverändert.
Die Skepsis hinsichtlich der Wirtschaftspolitik und die mauen Nachfrageaussichten dämpfen auch die Investitions- und Beschäftigungspläne der Betriebe: 17 Prozent der Unternehmen wollen ihre Investitionen ausweiten, 27 Prozent wollen weniger investieren und 20 Prozent gar nicht. Auch am Arbeitsmarkt zeigen sich die Bremsspuren. Nur 13 Prozent der Befragten wollen neue Stellen aufbauen, 32 Prozent hingegen bestehende reduzieren.
Schabmüller: Neue Bundesregierung muss Wirtschaftsturbo zünden
„Leider steckt unsere Wirtschaft in der Krise fest. Die Stimmung in den Unternehmen liegt weiter am Boden“, erklärt Franz Schabmüller, Sprecher des IHK-Forums für die Region Ingolstadt. „Die Belastungen durch ausufernde Bürokratie, hohe Kosten und fehlende Nachfrage bleiben konstant hoch. Die Erwartungen der Wirtschaft an die neue Bundesregierung sind entsprechend hoch. Vor allem muss die künftige Koalition die Wirtschaftspolitik entschieden auf ein höheres Wirtschaftswachstum ausrichten und dafür die richtigen Turbos zünden. Wirtschaftswachstum muss zur Chefsache werden!“
Laut Schabmüller können mit dem Setzen der richtigen Hebel deutliche Wachstumsimpulse gegeben werden: „Es braucht eine geringere Steuer- und Abgabenlast sowohl für Beschäftigte als auch Unternehmen sowie einen starken, noch mehr integrierten EU-Binnenmarkt. Und auch ein umfassender Bürokratieabbau gehört auf der Tagesordnung ganz nach oben.“ Schabmüller verweist auf eine ifo-Studie im Auftrag der IHK für München und Oberbayern, wonach allein ein Abbau von bürokratischen Vorschriften pro Jahr bis zu 146 Milliarden Euro an zusätzlicher Wirtschaftsleistung in Deutschland generieren würde.
Die IHK für München und Oberbayern hat für ihren Konjunkturbericht Anfang bis Mitte Januar 2025 zahlreiche Unternehmen in der Kreisfreien Stadt Ingolstadt und den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen an der Ilm befragt. Der IHK-Konjunkturbericht wird drei Mal im Jahr veröffentlicht.