Tourismusausschuss
Der Tourismusausschuss setzt sich aus unterschiedlichen Akteuren der oberbayerischen Tourismuswirtschaft zusammen und befasst sich mit diversen Themen, die den Tourismus betreffen. Diese reichen von der Förderung der touristischen Infrastruktur über die Digitalisierung bis hin zum Klimawandel. Gemeinsam werden Positionen entwickelt und gegenüber der Politik vertreten.
Berichte aus den Sitzungen des IHK-Tourismusausschusses
Die Herbstsitzung des IHK-Ausschusses Tourismus fand am 21. November 2024 im Panorama-Raum des ADAC-Gebäudes in München statt. Thematisch stand die Mobilität im Tourismus im Fokus, insbesondere innovative Lösungen für die „Letzte Meile“, Chancen und Herausforderungen der E-Mobilität sowie Gästekarten als Best-Practice-Modelle.
Sinaida Cordes (Stadtwerke München) präsentierte die Mobilitäts-App MVGO, die öffentliche Verkehrsmittel und Sharing-Angebote bündelt. Carsten Cossmann (ADAC e. V.) betonte die dringende Notwendigkeit eines Ausbaus der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge in touristischen Regionen. Matthias Adam stellte die KÖNIGSCARD vor, die mit der Integration des ÖPNV neue Maßstäbe setzt.
Die anschließende Diskussion unterstrich die Bedeutung nachhaltiger Mobilitätslösungen und die Notwendigkeit politischer sowie infrastruktureller Maßnahmen. Ein Höhepunkt war die Wahl von David Boppert (Münchner Kultur GmbH) zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses.
Die Sitzung bot wertvolle Impulse und zeigte den hohen Stellenwert des Dialogs zwischen Wirtschaft und Institutionen.
Das Protokoll der Sitzung finden Sie hier sowie die Gesamtpräsentation hier.
Erfolgreiche Sommersitzung des IHK-Ausschusses Tourismus in Schloss Elmau.
Die Sommersitzung des IHK-Ausschusses Tourismus fand am 27. Juni 2024 in der wunderschönen Umgebung von Schloss Elmau statt. Während dieser Veranstaltung widmete sich der Ausschuss verschiedenen wichtigen Themen, darunter Tourismusfinanzierung und Tourismusabgaben, Nachhaltigkeit und der Einfluss des Klimawandels auf den Tourismus sowie Mobilität im ländlichen Raum.
Das Protokoll der Sitzung finden Sie hier sowie das Fotoprotokoll hier und die Gesamtpräsentation hier.
Bei der Frühjahrssitzung des IHK-Ausschusses Tourismus am 11.04.2024 durften wir StMin. Michaela Kaniber bei uns begrüßen.
Themen des Politikgesprächs war die Entwicklung der Tourismuswirtschaft in der neuen Legislatur. Die Teilnehmenden nutzten die Möglichkeit mit Frau Kaniber über folgende Themen zu diskutieren und ihre Erfahrungen aus der unternehmerischen Praxis zu platzieren:
- Bürokratie als Frustfaktor für Gastronomie und Hotellerie (z.B. 14 Stunden pro Woche in der Gastro mit Dokumentationspflichten gefüllt)
- Fachkräfte: Wochenarbeitszeit (Mehrarbeit zulassen), Arbeitszeitflexibilisierung o Beschleunigung der VISA-Verfahren (46% der Arbeitnehmer in der Gastronomie mit Migrationshintergrund)
- Tourismuszahlen (Bayern als Tourismusland Nummer 1): Gute Erholung der Tourismusbranche nach der Corona-Pandemie und trotz hoher Energiepreise und Arbeitskräftemangel Rückkehr zur regulären Mehrwertsteuer in der Gastronomie.
- Kongresstourismus: Nicht alle Bereiche haben sich im gleichen Maße erholt. So z.B. der Kongresstourismus. Für diesen wurde wiederum der Bayerische Kongressfonds mit 25 Mio. Euro für einen Zeitraum von 5 Jahren angelegt. Der Fonds ist nicht nur für Groß- und Mittelstädte gedacht, sondern auch für die Entwicklung der Teilbranche im ländlichen Raum.
- Gesundheitstourismus: Prävention ist wichtig. Kuren werden z.T. wieder über Krankenkassen abrechenbar.
- Verknüpfung Tourismus und Landwirtschaft: Nicht nur in Bezug auf „Urlaub aus dem Bauernhof“, sondern auch in Richtung „Agrotourismus“ – analog zum Tiroler-Konzept). Bayern muss hier seinen eignen Weg finden, um dieses Segment weiterzuentwickeln
- Digitalisierung: Betrifft nicht nur die Besucherlenkung, sondern auch das Thema Open Data – Daten sammeln und Wissen transferieren. Ohne Digitalisierung kommt die Branche nicht weiter
Heike Klembt-Kriegel stellt die IHK-FOSA vor: Die IHK-FOSA (IHK Foreign Skills Approval) ist ein Verfahren der Industrie- und Handelskammer (IHK) zur Anerkennung ausländischer Qualifikationen in Deutschland. Durch die IHK-FOSA können Personen, die im Ausland einen Berufsabschluss erworben haben, ihre Qualifikationen auf Gleichwertigkeit mit deutschen Standards überprüfen lassen. Dies ermöglicht es ihnen, ihre beruflichen Fähigkeiten in Deutschland anerkannt zu bekommen und somit bessere Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu haben. Die IHK-FOSA trägt somit zur Integration von Fachkräften aus dem Ausland in den deutschen Arbeitsmarkt bei.
Das Protokoll zur Sitzung finden Sie hier.
Am 09. November 2023 fand die Herbstsitzung des Ausschusses Tourismus statt. Thema der Sitzung war die „Revitalisierung der Innenstädte“, weil sich die oberbayerischen Innenstädte im Wandel befinden. Die Corona Pandemie und die mit ihr verbundenen Schließungen in Handel und Gastronomie haben das Innenstadtleben über längere Zeit fast zum Erliegen gebracht. Hinzu kommt der Strukturwandel hin zum E-Commerce, der Oberbayerns Innenstädte seit vielen Jahren vor neue Herausforderungen stellt. Die Pandemie hat den Veränderungsprozess enorm beschleunigt – neue Innenstadtkonzepte sind notwendiger denn je.
Doch wie sehen die Innenstädte der Zukunft aus und was erwarten insbesondere die Touristen von den oberbayerischen Innenstädten?
Fachvortrag: Bedürfnisse der Innenstadt der Zukunft
Christian Hörmann, Geschäftsführer der CIMA Beratung + Management GmbH, spricht über die Attraktivitätsfaktoren der Innenstädte. Hier gewinnen die Faktoren Stadtgrün, Gastronomie, Sauberkeit und Aufenthaltsqualität an Bedeutung.
Fachvortrag: Best Practice: Stadt Bamberg
Klaus Stieringer, Geschäftsführer und Citymanager des Stadtmarketing Bamberg e.V., stellt die Maßnahmen vor, die die Attraktivität der Stadt Bamberg gesteigert haben. Die Themen reichen hier von Welterbe Stadt bis hin zur Genuss-Region Oberfranken.
In der anschließenden Diskussion werden folgende Punkte thematisiert:
- Herausforderungen nach Zwischennutzungen: Leerstand als drohende Gefahr.
- Fehlende Strategieentwicklung: bei Leitbildentwicklung bleiben Kommunen stecken.
- Notwendigkeit, neue Formate zu testen: Multifunktionalität kleinerer Städte als Chance.
- Imagebildung: Kleine Orte für spezifische Segmente bekannt (Beilngries bekannt für Gastronomie; Nachbardorf bekannt für gutes Beratungsangebot beim Kauf von Bekleidung)
- Fachkräftemangel: Leerstand und Betriebsschließungen nicht nur durch Besucherfrequenz begründet. Anerkennungsprozesse im Ausländerrecht müssen beschleunigt werden.
Frühjahrssitzung Ausschuss Tourismus am 28. März 2023
Am 28. März 2023 fand die Frühjahrssitzung des Ausschusses Tourismus statt. Der Ausschuss hat sich dem Thema der Finanzierung des Tourismusmanagements gewidmet, da die Diskussion über Tourismusabgaben wieder „debattiert“ wurde. Fehlende Finanzspielräume bei den Kommunen und die Diskussion über die Notwendigkeit einer besseren touristischen Vermarktung bzw. eines besseren Managements touristischer Besucherströme.
Wie können fehlende finanzielle Mittel auf kommunaler- und Destinationsebene ausgeglichen werden? Wie sollten künftig das Tourismusmanagement und die -finanzierung in Bayern ausgestaltet sein?
Fachvortrag: Mögliche Finanzierung des Tourismusmanagements in Bayern
Heiko Rainer, Leiter Infrastrukturentwicklung und Betriebsberatung von der dwif-Consulting GmbH, hält einen Fachvortrag zum Thema „Finanzierung des Tourismusmanagements“.
Fachvortrag: Best Practice Beispiel aus Nürnberg
Gerhard Arnold, Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg - Verkehrsverein Nürnberg e.V., berichtet von den praktischen Umsetzungserfahrungen des freiwilligen Finanzierungsmodells in Nürnberg.
Fachvortrag: Tourismusgesetz in Mecklenburg-Vorpommern
Tobias Woitendorf, Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., berichtet über das Vorhaben von Mecklenburg-Vorpommern (MV), ein Tourismusgesetz zu verabschieden.
In der anschließenden Diskussion werden folgende Punkte thematisiert:
- Nutzen einer vertrauensvollen Zusammenarbeit, zwischen Tourismusakteuren und Stadt, ist höher als Einnahmen für die Stadt aus Abgaben/Steuern.
- Zentraler Punkt ist, dass erhobene Abgaben/Steuern auch zweckgebunden wieder für den Tourismus verwendet werden. Das schafft Mehrwert.
- Kulturbereich sieht Investitionsstau, aber auch den Mehrwert, den eine Tourismusförderung hat.
- Tourismusgesetz in Mecklenburg-Vorpommern ist bis 2025 geplant. Idee ist, Abgaben u.a. von den Touristen zu nehmen. Kurortegesetz soll in MV in das neue Tourismusgesetz integriert werden.
- Tourismus ist nicht auf Orte beschränkt, sondern mindestens destinationsbezogen, d.h. interkommunale Zusammenarbeit ist erforderlich.
- Mecklenburg-Vorpommern hat als (reine) Tourismusdestination andere Grundlagen als Bayern, wo eine diversifiziertere Wirtschaftsstruktur besteht.
- Auch in anderen Bundesländern gibt es die Diskussion zur Tourismusabgabe.
Am 29. September 2022 fand die Herbstsitzung des Ausschusses Tourismus statt. Der Ausschuss hat sich dem Thema der Nachhaltigkeit im Tourismus gewidmet, denn „Der Tourismus der Zukunft ist nachhaltig“. Der bayerische Tourismus lebt von der intakten Natur, der authentischen Kultur und dem typisch bayerischen Lebensgefühl ebenso wie von der Akzeptanz der einheimischen Bevölkerung. Wie lassen sich also ökologische, ökonomische und soziale Interessen in Einklang bringen, um einen Tourismus zu ermöglichen, der allen guttut? Was muss auf Ebene der Unternehmen, der Destinationen und der Politik getan werden?
Fachvortrag zur Nachhaltigkeit im Tourismus und soziale Kriterien – was akzeptiert der Gast?
Lars Bengsch, Geschäftsführer von der dwif-Consulting GmbH, hält einen Fachvortrag zum Thema „Nachhaltigkeit im Tourismus und soziale Kriterien – was akzeptiert der Gast“. Daraus ergeben sich folgende Informationen:
- In Bayern versteht man unter dem Begriff „Nachhaltigkeit“ eine Chance, um die Heimat lebenswert zu bewahren, um Gäste und Einheimische gleichermaßen im Blick zu haben und einen gemeinsamen Weg zu finden, bei dem alle beteiligten Akteuren zusammenarbeiten und Unterstützung erhalten.
- Vor allem konzentrierte sich der Vortrag auf den sozialen Aspekt der Nachhaltigkeit. Die soziale Komponente (u. a. faire Löhne für die Arbeitnehmer, Weiterbildungsmöglichkeiten, flexible Arbeitszeiten, etc.) spielen eine wichtige Rolle in Bezug auf die Gewinnung von Arbeitskräften und die Bindung der Mitarbeiter. Bis 2023 ist nämlich eine Fachkräftelücke von 8 Mio. Menschen prognostiziert. Diese Lücke kann über zwei mögliche Wege reduziert werden:
1. Prozessoptimierung und damit Senkung des Personalbedarfes (z.B. Einführung von Self Check-in/-out oder der Einsatz von Robotern in der Gastronomie)
2. Wertorientierte Unternehmenskultur und damit sozial nachhaltiges Handeln (Durchführung von Maßnahmen für die Mitarbeiter-Bindung)
- Abschließend wurde festgestellt, dass es keine pauschale Lösung für alle Betriebe gibt. Jedes Unternehmen muss seinen eigenen Weg finden, um die Prozesse zu optimieren und um die Nachfrage aufrecht zu erhalten.
Nachhaltige Destinationsentwicklung im Tourismus – Best Practice Beispiel aus der Region Allgäu
Klaus Fischer, Geschäftsführer von der Allgäu GmbH hält einen Fachvortrag zum Thema „Nachhaltige Destinationsentwicklung im Tourismus – Best Practice Beispiel aus der Region Allgäu“. Er liefert einen Überblick über die strategische Entwicklung der Marke Allgäu:
- Nachhaltige touristische Entwicklung gelingt nur im Einklang mit der Bevölkerung. Daher wurde aus einem Tourismuskonzept ein Lebensraumkonzept entwickelt. Hier wird der Fokus daraufgelegt, wie die Balance zwischen Gästeerlebnis und Lebensqualität für die Einwohner der Destination gefunden werden kann.
- Die Marke Allgäu übernimmt die Verantwortung für ein gesichertes und nachhaltiges Leben der künftigen Generationen. Ökonomie, Ökologie und soziale Verantwortung entwickeln sich in Richtung einer selbstverständlichen Balance.
- Außerdem bietet die Region Allgäu naturnahe Angebote, z-B. unterstützt sie die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Tourismus und die regionale Wertschöpfung über die Direktvermarktung und über regionale Produkte.
In der anschließenden Diskussion werden folgende Punkte thematisiert:
- Akzeptanz des Tourismus: Die Bedürfnisse der Einheimischen müssen berücksichtigt werden und ein passender Lebensraum muss kreiert werden für Touristen, aber auch für die lokale Bevölkerung.
- Wettbewerb: Es herrscht noch viel Unsicherheit, wie sich die Branche in den Jahren nach der Corona-Krise weiter entwickeln wird. Die Befürchtung besteht, dass sich viele Menschen in den nächsten Jahren für einen Urlaub außerhalb Deutschlands (u. a. Österreich und Südtirol) entscheiden werden. Daher ist es wichtig, sich im Bereich Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
- Mobilität: Um die touristischen Angebote nachhaltig zu gestalten, muss man auch die An- und Abreise-Möglichkeiten der Gäste berücksichtigen. In diesem Zusammenhang müssen sich alle Destinationen darum kümmern, nachhaltige Mobilitätsangebote zu entwickeln.
- Nachhaltigkeitssiegel: Derzeit gibt es leider eine verwirrende Vielzahl von Nachhaltigkeitssiegeln am Markt, die eingesetzt und den Gästen vorgezeigt werden. Zertifizierungen sollten zur Positionierung der Betriebe und den Suchkriterien der Gäste passen. Der Fokus der Gäste auf Nachhaltigkeit steigt. Ein europaweiter Standard ist die EMAS (Eco Management and Audit Scheme) Zertifizierung, die von den IHKs begleitet und eingetragen wird.
- Energieengpässe: Die Mitgliedunternehmen wurden gefragt, ob Sie bereits von den Energieengpässen berührt sind. Hotels haben schon einige Maßnahmen umgesetzt, um Kosten zu sparen (z. B. Anpassung der Öffnungszeiten der Sauna).
- Finanzierung: Finanzierung bleibt dabei ein wichtiges Thema. Die Politik muss die Bedeutung der Branche wahrnehmen und die Finanzierung von Maßnahmen zur Stärkung der Nachhaltigkeit fördern (z.B. Aufbau der Rad- und Wanderwege)
Am 24. Mai 2022 fand die Frühjahrssitzung des Ausschusses Tourismus in hybrider Form statt. Der Mangel an Fachkräften ist das drängendste Thema in der Tourismusbranche. Der Ausschuss Tourismus widmete sich daher gleich zu Beginn des Jahres der Frage, wie sich der Fachkräftebedarf entwickelt und was getan werden kann, um die Zuwanderung von Fachkräften zu erleichtern.
Fachvortrag zum Thema „Fachkräftesicherung in Zeiten des demographischen Wandels“
Dr. Thomas Kürn, Bereichsleiter des Referats Berufsbildung der IHK für München und Oberbayern, hält einen Fachvortrag zum Thema „Fachkräftesicherung in Zeiten des demographischen Wandels“ und geht auf die besonderen Herausforderungen der Fachkräftesicherung ein. Daraus ergeben Sie folgende Informationen:
- Der Fachkräftemangel ist ein zentrales Risiko für die Unternehmen in allen Branchen. Dies belegt erneut die aktuelle Konjunkturumfrage im Frühjahr 2022.
- Eine Prognose zu den Schulabgängern und der Renteneintritte zeigt, dass der Fachkräftemangel in den kommenden Jahren noch deutlich stärker wachsen wird.
- Um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, setzen die Unternehmen vor allem auf die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität, mehr Aus- und Weiterbildung. Fast 35 Prozent wollen Fachkräfte aus dem Ausland einstellen.
In der anschließenden Diskussion werden folgende Punkte thematisiert:
- Fachkräfteeinwanderungsgesetz muss vereinfacht werden u.a. keine zwingenden Voraussetzungen eines anerkannten Berufsabschlusses.
- Hürden im Tourismusbereich: Fachkräfte müssen eine Ausbildung im HOGA-Bereich vorweisen können. Ausreichende Berufserfahrung und /oder Ausbildung sollten gleichwertig anerkannt werden.
- Die Liste der Länder, die kein Visum und keine Anerkennung benötigen: (z.B. USA, Kanada und Australien) sollte erweitert werden.
Anschließend findet ein Workshop zur Zuwanderung inkl. der Berufsanerkennung und den „sonstigen“ Hürden (u.a. betriebliche Integration, Sprachentwicklung, Wohnraum-Angebot und die Vereinbarkeit Beruf & Familie) statt. Ziel des Workshops ist es, konkrete Bedarfe sowie Verbesserungsansätze zu sammeln, um politische Handlungsfelder zu konkretisieren und zu adressieren.
Das Ergebnisprotokoll inkl. Ergebnisse des Workshops finden Sie hier.
Bei der konstituierenden Sitzung des IHK-Ausschusses für Tourismuswirtschaft am 9.11.2021 wurde Dr. Denise Amrhein (in der Mitte) zur Vorsitzenden gewählt. Zu ihrem Stellvertreter ernannten die Mitglieder Martin Katz (Herr Katz nahm online an der Sitzung teil). Mit auf dem Bild Dr. Tina Emslander (rechts), Bereichsleiterin Standort, Mobilität, Handel, Dienstleistungen der IHK sowie stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Kammerer.
Am 9. November 2021 fand die konstituierende Sitzung des Ausschusses Tourismus in hybrider Form statt. Zentrales Element war die Wahl des/der Vorsitzenden und der/des Stellvertreters sowie die Entwicklung des Arbeitsprogrammes für die nächsten Jahre. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Peter Kammerer gab mit seiner Begrüßung den Startschuss für die neue Legislaturperiode und leitete die Wahl ein.
Abstimmungsergebnis der Wahl:
Dr. Denise Amrhein, Geschäftsführerin der Fuchsbräu Hotel GmbH, wurde zur Vorsitzenden des Ausschusses gewählt.
Martin Katz, Group Destination Director der FTI Touristik GmbH, wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden bestimmt.
Schwerpunkte der Ausschussarbeit
Um eine gemeinsame Vorstellung von den Schwerpunkten und aktuellen Herausforderungen im Bereich Tourismus zu erhalten, wurden hierzu in drei Workshop-Gruppen Ideen gesammelt. Die Ausschussmitglieder setzten folgende Schwerpunkte:
- Fachkräfte/Fachkräftemangel (Imagestärkung der Branche, Ausbildung, Arbeitszeitflexibilisierung und Mitarbeitergewinnung)
- Innenstädte (Aufenthaltsqualität, kulturelles Leben im Freien, Auswirkungen der Pandemie)
- Mobilität (Erreichbarkeit der Regionen mit ÖPNV, nachhaltige Angebote und Ticketsystem)
- Nachhaltigkeit (Klimaneutralität der Branche, Regionalität und Energieversorgung)
- Digitalisierung (Entwicklung digitalen Angebote)
- Politische Wahrnehmung der Branche (Krisenmanagement)
Ehrenamtsplattform
Zum Abschluss wurde die neue Ehrenamtsplattform vorgestellt, die für die Ausschussmitglieder zukünftig alle Informationen bündelt, so können beispielsweise Protokolle und Unterlagen zur Sitzung zur Verfügung gestellt und Termine verwaltet werden.
Am 4. März 2021 kam der Tourismusausschuss pandemiebedingt zu einer weiteren digitalen Sitzung zusammen. Im Fokus standen die Erholung des Tourismus und dessen Perspektiven nach der Krise sowie die Strategien und Öffnungsperspektiven für die Branche in München und Oberbayern.
Herr Dr. Heller von Fried+Partner erklärt in seinem Impulsvortrag, dass im Jahr 2021 nur die Hälfte der Deutschen verreisen wird, davon 1/3 innerhalb Deutschlands, sodass der Outbound-Tourismus weiter sehr eingeschränkt bleibt. Das Vorkrisenniveau von 2019 wird laut Prognosen erst Anfang 2024 wieder erreicht. Die Erholung des Tourismus kann dadurch unterstützt werden, indem regionale und überregionale Strukturen geschafft werden, die den Touristen Informationen und Maßnahmen einheitlich und tagesaktuell zur Verfügung stellen (u.a. Einreisebedingungen, Situation vor Ort, Testcenter und Ergebnisse an Kontaktpunkten vorzeigen).
Allgemein wird bemängelt, dass im Rahmen der Test- und Digitalisierungsmöglichkeiten keine Konzepte entwickelt wurden und keine einheitliche Kontaktnachverfolgung existiert. Von Testkapazitäten mit rund 2 Mio. Tests werden derzeit nur 1 Mio. genutzt; weitere Öffnungsschritte sollten an eine Teststrategie gekoppelt sein. Die Testkapazitäten sollten als Teil der Teststrategie optimal ausgenutzt und von Unternehmen und deren Mitarbeiter wahrgenommen werden.
Die Teilnehmer sind sich zudem einig, dass Rahmenkonzepte für weitere Öffnungen (z.B. Freizeitwirtschaft und Gastronomie) baldmöglichst definiert werden müssen. Diese Konzepte sollten frühzeitig abgestimmt werden, sodass die Wirtschaft sich rechtzeitig darauf vorbereiten kann. Auch der MICE-, der Leisure- und der Veranstaltungsbereich, die von der Krise stark betroffen sind, benötigen ein Öffnungsszenario, um wieder Gäste in die Innenstädte zu bringen. Denn auch die fehlenden internationalen Gäste sind in den niedrigen Frequenzen der Münchener Innenstadt bemerkbar.
Fazit: Es müssen dringend Öffnungsperspektiven geschaffen werden, die eine Erholung der Tourismusbranche erlauben.
Mit dieser Sitzung endet die Ausschussperiode des aktuellen Tourismusausschusses. Nach der IHK-Wahl im Frühling 2021 wird sich der Ausschuss im Herbst neu konstituieren.
Am 27. Oktober 2020 kam der Tourismusausschuss zur einer abermals digital abgehaltenen Sitzung zusammen. Im Fokus standen die Chancen und Risiken für den Tourismus in den Ortszentren Münchens und Oberbayerns.
Nach einem Impulsvortrag der dwif-Consulting GmbH zu der aktuellen Lage des Tourismus in Oberbayern mit Ausblick in die Zukunft diskutierte der Ausschuss über die aktuelle Lage der touristischen Betriebe sowie kurz- und mittelfristige Maßnahmen, um diese zu stärken.
Denn: Für Gesamtdeutschland werden die Fernreisen mittelfristig wegfallen, sodass der innerdeutsche Tourismus sehr an Bedeutung gewinnt. Das kommt Bayern zu Gute, allerdings muss hier stark nach städtischen und ländlichen Regionen unterschieden werden:
Die Stadt München ist besonders schwer betroffen. Hier sollten geplante Hotelprojekte auf den Prüfstand gestellt werden, um weitere Überkapazität zu vermeiden. Auch sind die Sperrstunden kontraproduktiv, da sich hier eine Verschiebung in den privaten Bereich erkennen lässt. Regionen, welche sich im regionalen Lockdown befinden, sollten eine eigene Kategorie bei der Überbrückungshilfe erhalten, um finanzielle Einbußen abzufedern. In den ländlichen Regionen ist das Phänomen des „pandemischen Overtourism“ zu beobachten. Mit gezielter Verkehrslenkung kann hier dem Overcrowding entgegengewirkt werden, um auch die Akzeptanz der einheimischen Bevölkerung zu erhalten.
Allgemein werden verfügbare Schnelltests als Chance für die Unternehmer gesehen, Großveranstaltungen und Messen wieder zu ermöglichen. Hier sollten Pilotprojekte schneller vorangetrieben und umgesetzt werden. Die Unternehmer fordern früher über geplante Verfügungen informiert zu werden, um der Menge und Schnelllebigkeit der Verordnungen Herr zu werden. Insgesamt wird mehr Klarheit und Vereinheitlichung der Regelungen gefordert, um die Nachvollziehbarkeit und Akzeptanz der Bevölkerung zu erhalten.
Fazit: Die Tourismusbranche ist essentiell für das Freiheitsbedürfnis der Menschen und sollte nicht zur hauptsächlich leidtragenden Branche der Pandemie werden.
Die Tourismusbranche im Zeichen der Corona-Pandemie
Der IHK-Tourismusausschuss kam unter der Leitung des Vorsitzenden Herrn Inselkammer am 24. Juni 2020 erstmals zu einer digitalen Sitzung in Form einer Videokonferenz zusammen.
Inhaltlich berichteten die Mitglieder und Gäste des Ausschusses von dem Einfluss der Corona-Pandemie auf ihre Betriebe und gaben einen Ausblick auf die zweite Jahreshälfte. Dabei wurde differenziert betrachtet, wie die Teilsegmente der Branche mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu Recht kamen. Der Tourismus ist wegen der Einschränkungen eine der am stärksten und direktesten betroffenen Branchen.
Auf politischer Ebene forderten die Unternehmen unter anderem, dass eine zentrale Informationsplattform zu Hygienebestimmungen und Lockerungsregelungen eingeführt werden müsste. Ein weiterer Handlungsbedarf besteht darin, Marketingkampagnen zu erstellen, um Gästen aus In- und Ausland zu vermitteln, dass die bayerischen Destinationen sicher sind und Tourismus auch in Zeiten von Corona dort möglich ist.
Frau Dr. Emslander von der IHK München und Oberbayern stellte anschließend die aktuelle wirtschaftliche Lage mitsamt einem branchenbezogenen Ausblick vor. Der Ausschuss wurde zudem über die politischen Erfolge der Gesamtinteressenvertretung informiert, insbesondere was die Sicherstellung von Liquidität/Finanzierung, Personal/Arbeitsmarkt und Recht betrifft.
Die IHK verfolgt weiterhin das Ziel, Unterstützungsmaßnahmen und Konjunkturprogramme, die im Gesamtinteresse aller Unternehmen liegen, durchzusetzen. Das Augenmerk liegt dabei auf den besonders stark betroffenen kleinen und mittleren Betrieben ohne dabei unverhältnismäßig hohen Kosten nach sich zu ziehen.
Das Bayerische Zentrum für Tourismus, Tourismusakzeptanz der einheimischen Bevölkerung sowie ein innovatives und nachhaltiges Mobiliätskonzept für den Großraum München
In der Sitzung des IHK-Tourismusausschusses am 27. November 2019 war der Leiter des neu gegründeten Bayerischen Zentrum für Tourismus, Prof. Dr. Alfred Bauer, als Vortragender geladen. Prof. Bauer betonte, dass das Zentrum ein Think-Tank für ganz Bayern sein soll. Drei Themenbereiche hat das Zentrum identifiziert, die es zeitnah bearbeiten will:
- Zielgruppen und Märkte der Zukunft für Bayern: Wie werden die Generationen künftig reisen und wie ist der bayerische Tourismus hierauf eingestellt?
- Nachhaltige Destinationsentwicklung im städtischen und/oder ländlichen Raum: Von einer monothematischen (touristischen) Betrachtung hin zu einer Gesamtbetrachtung des Raumes (Lebens-, Arbeits- und Freizeitraum für die Einheimischen)
- Mobilität in urbanen Räumen und in den Feriengebieten: Ökologische Verkehrsangebote insb. „letzte Meile“ in Urlaubsgebieten sowie spezifische Lenkungskonzepte an touristischen Hotspots
Im Anschluss referierte Prof. Bauer über die Bedeutung und Entwicklung des Tourismus aus Sicht der Einheimischen Bevölkerung im Allgäu. Hier wurde eine Studie mit 1.854 Telefoninterviews durchgeführt. Folgendes sind die zentralen Erkenntnisse:
- Großteils ist die Bevölkerung des Allgäus mit der derzeitigen Anzahl an Touristen einverstanden.
- Bei der touristischen Weiterentwicklung sollte die Bevölkerung z.B. bei Strategieworkshops einbezogen werden.
- Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus ist dem Großteil der Bevölkerung bewusst.
- Die Bevölkerung fühlt sich durch Touristen hauptsächlich durch die verkehrliche Überlastung gestört.
- Durch Tourismus finanzierte Infrastrukturprojekte müssen der einheimischen Bevölkerung besser kommuniziert werden.
Frau Dr. Emslander präsentierte im Anschluss das IHK-Diskussionspapier zur „Innovativen und nachhaltigen Mobilität im Großraum München 2030“, das aktuell mit dem IHK-Ehrenamt diskutiert wird. Ein Gesamtverkehrsplan und Mobilitätskonzept für den Großraum München mit Vernetzung aller Verkehrsträger sind erforderlich, um den Verkehrskollaps infolge des Bevölkerungswachstums und der damit verbundenen steigenden Verkehrsnachfrage zu vermeiden. Ziel ist, die Funktions- und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts zu sichern. Nach dem substanziellen Ausbau der Kapazitäten im ÖPNV muss auch über eine Verkehrslenkung des MIV nachgedacht werden, um die Effizienz des Verkehrssystems zu erhöhen. Dabei sind marktwirtschaftliche Instrumente, wie beispielsweise eine Bepreisung, ordnungspolitischen Maßnahmen, wie z. B. Fahrverboten, vorzuziehen. Eine in Auftrag gegebene ifo-Studie zeigt die verkehrslenkende Wirkung einer sog. „Anti-Stau-Gebühr“ durch Reduzierung von Verkehrsvolumen und Fahrzeit.
Guter Wille, vage Zusagen
IHK-Ausschüsse diskutieren mit Wirtschaftsstaatssektretär Roland Weigert (Freie Wähler) über Bürokratie, Arbeitszeiten, Ladenschluss, Fachkräfte und Flächennutzung
Es war eine Ausschusssitzung der Premieren. Mit Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert sprach am 9. Juli erstmals ein Spitzenpolitiker der Freien Wähler vor Unternehmern der IHK-Fachausschüsse. Auf der Agenda stand die Diskussion über den Kurs der bayerischen Wirtschaftspolitik.
Wie ernst man in der IHK dieses Thema nimmt, zeigt, dass gleich drei Ausschüsse sich zu dieser gemeinsamen Sitzung im Forum der Münchner IHK Akademie trafen. Rund 80 Teilnehmer, darunter auch IHK-Präsident Dr. Eberhard Sasse, hatten sich für diese Veranstaltung angemeldet. Ein Beleg, wie sehr sich die Unternehmer das Gespräch mit der Politik wünschen.
Unmittelbar vor der Diskussion mit Weigert hatte sich der Tourismusausschuss vor allem zur Klärung einer Personalie getroffen: Einstimmig haben die Mitglieder Peter Inselkammer zum Nachfolger ihres scheidenden Vorsitzenden Conrad Mayer gewählt.
Inselkammer durfte in seiner neuen Funktion dann gleich im anschließenden Gespräch mit dem Staatssekretär die Fragen stellen, für die sich seine Branche besonders interessiert. IHK-Präsident Dr. Eberhard Sasse sowie die Vorsitzenden und Mitglieder des Handels- und Dienstleiungsausschusses machen die Diskussionsrunde komplett.
Neues Format, altes Problem
Die IHK hatte für diesen Nachmittag erstmals das Veranstaltungsformat „Fishbowl“ gewählt. Anders als bei der Frontalstellung einer Podiumsdiskussion gleicht die Sitzordnung einem Goldfischglas – mit einem Innen- und Außenkreis. Jeder Unternehmer hatte die Chance, auf einem „open chair“ Platz zu nehmen und in die Diskussion zwischen den Ausschussvorsitzenden und dem Staatssekretär einzusteigen.
Das wirkte tatsächlich erfrischend. Nach Ansicht der Unternehmer sollte auch die Wirtschaftspolitik für frischen Wind sorgen. Detlef Dörrié, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des Dienstleistungsausschusses, formulierte sehr deutlich seinen Frust. „Wir spüren vom Bürokratieabbau null und nichts“, stellte Dörrié fest.
Peter Inselkammer erklärte, das heutige Arbeitsrecht und die geltenden Arbeitszeitregeln seien mit der Realität kaum noch in Einklang zu bringen. Seiner Ansicht nach könnte das EuGH-Urteil zur vollständigen Erfassung aller Arbeitszeiten für kleinere Betriebe noch höhere bürokratische Belastungen bringen.
Stillstand auch beim Ladenschluss. Michael Zink, Vorsitzender des Handelsausschusses, und Dörrié kritisierten, man führe seit 30 Jahren die gleiche Debatte ohne Ergebnis. Angesichts des scharfen Wettbewerbs mit Nachbarländern und Online-Händlern bezeichneten sie den ewigen Hickhack um verkaufsoffene Sonntage als kleinkariert. Abhilfe würde ein eigenes bayerisches Ladenschlussgesetz schaffen, das sich an dem geänderten Kundenverhalten orientiert. An Werktagen sollen die Händler selbst entscheiden, wann geöffnet sein soll – eine vollständige Liberalisierung also. An vier Sonntagen soll im Freistaat geöffnet sein dürfen, und zwar ohne Anlassbezogenheit. Einen Sonderfall sollen daneben touristische Orte bilden, denen rechtssichere und weniger restriktive Regelungen der Öffnungszeiten und des Sortiments helfen würden, im Wettbewerb mit dem Ausland zu bestehen.
Auch Mitarbeiter sind frustriert
Inselkammer sagte, in der Gastronomie schadet die Regulierung der Öffnungs- und Arbeitszeiten nicht nur den Wirten. Auch Mitarbeiter, die gerne mehr arbeiten und verdienen wollten, seien frustriert. Die Unternehmer bekräftigen die IHK-Forderung: Erhöhung der möglichen Wochenarbeitszeit auf 48 Stunden, die frei verteilbar sind. Weigert zeigte sich für diese Argumente und Forderungen offen. Er betonte, wie wichtig für die Staatsregierung das Gespräch mit den Unternehmern sei. Die IHKs und Handwerkskammern seien „natürliche Partner“, wenn es um wirtschaftspolitische Fragen gehe. Die Staatsregierung wisse sehr wohl, dass etwas getan werden müsse, um ein Abschwächen der Konjunktur zu verhindern.
Weigerts Ausführungen machten aber auch deutlich: schnelle Lösungen gibt es keine. Der „Rückenwind aus Berlin“, den sich Weigert erhofft, wird vorerst ausbleiben. Im Bundeskabinett gibt es niemanden, der wegen Änderungen im Steuer- und Arbeitsrecht eine neue Koalitionskrise provozieren würde.
Fachkräfte-Import genügt nicht
Unterschiedliche Positionen gab es in der Diskussion über den Fachkräftemangel. Einen Vorschlag, den Fachkräftemangel im Pflegebereich mit Arbeitskräften aus Vietnam zu lindern, sah Weigert skeptisch. Der Fachkräfte-Import würde die Herkunftsländer schwächen. Man müsse wohl die eigenen Fachkräftepotenziale erschließen.
Was laut Weigert sicher hilft: die Leute besser zu bezahlen. In seiner früheren Funktion als Landrat habe er so eine 400 Mitarbeiter starke Pflegeeinrichtung mit genügend Personal versorgt.
Mobilfunk-Löcher schließen
Leidenschaft zeigte der Staatssekretär bei den Themen Mobilfunk und E-Government. Mit großzügiger Förderung der Kommunen will die Staatsregierung im Rahmen ihrer Zukunftsinitiative Mobilfunk die rund 800 Mobilfunk-Löcher (Dörrié: „Ich kenne jedes einzelne davon.“) binnen der nächsten drei Jahre schließen.
Praxischeck für neue Gesetze
Auf die Forderung eines Teilnehmers, neue Gesetze vor ihrem Inkfrafttreten einem „Praxischeck“ zu unterziehen, reagierte der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Kammerer mit dem Hinweis: „Das haben doch wir erfunden.“ Auf Anregung der IHK habe der Bürokratiebeauftragte der Staatsregierung, Walter Nussel (CSU), dies in der Bundespolitik eingespeist – und in Berlin einen Standard gesetzt.
Weigert hielt auch ein Plädoyer in eigener Sache. Er habe noch nie so viele kompetente Mitarbeiter im Team gehabt wie jetzt im Wirtschaftsministerium. Auch seine Beamten wollten überflüssige Bürokratie vermeiden. Und in Berlin und Brüssel müsse man eben das bayerische Interesse besser vertreten. „Wir machen Druck“, versprach der Staatssekretär.
Im Anschluss an die Diskussion beschäftigen sich die Ausschussmitglieder mit dem Thema Sustainable Finance, insbesondere mit dem EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums. Die bayerische Wirtschaft befürchtet einen erheblichen Bürokratieaufbau, wenn Unternehmen bspw. bei einer Kreditanfrage künftig entlang ihrer Liefer- und Leistungskette Nachhaltigkeitskriterien erfassen und offenlegen müssten. Eine IHK-Positionierung wird derzeit unter Einbezug relevanter Ausschüsse und Arbeitskreise entwickelt.
Wahl des neuen Vorsitzenden des Tourismusausschusses
Im Zentrum der Sitzung am 9. Juli 2019 stand die Wahl des neuen Vorsitzenden des IHK-Tourismusausschusses. Peter Inselkammer, Geschäftsführer des Platzl Hotels, wurde von den Mitgliedern des Tourismusausschusses einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt und löst somit Conrad Mayer ab, der seit 2011 den Vorsitz innehatte. Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Mayer für sein Engagement und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Herrn Inselkammer.
Nach der Wahl wurden aktuelle Themen aus der IHK besprochen. Hierzu zählte die durchgeführte Halbzeitevaluierung sowie die Themen Quellensteuer, Grundsteuer und Flächennutzung in Bayern. Nachdem Peter Kammerer, svt. Hauptgeschäftsführer der IHK München, ifo-Studien zur Automobilindustrie sowie zur Energieversorgung vorgestellt hat, wurde die Sitzung des Tourismusausschusses abgeschlossen und übergeleitet zur gemeinsamen Sondersitzung mit den IHK-Ausschüssen Handel und Dienstleistungen.
Bürokratieabbau, Tourismusförderung, Aufgaben und Strategien der bayerischen Landesmarketingorganisation
In der Sitzung des IHK-Tourismusausschusses am 26. November 2018 waren Walter Nussel, MdL (CSU, Bürokratiebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung), Dr. Sabine Jarothe (Leitung Abteilung Tourismus im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie) sowie Barbara Radomski (Geschäftsführerin der BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH) als externe Vortragende geladen. Barbara Radomski präsentierte die Aufgaben und Strategie der Landesmarketingorganisation des Freistaates. Im Vordergrund steht hier vor allem die potentiellen Kunden auf der Inspirationsebene abzuholen – in Zeiten, in denen Urlaubsgäste viele mögliche Urlaubsziele im Hinterkopf haben (Multioptionalität) eine wichtige Aufgabe. Die Dachmarkenstrategie „Bayern – Traditionell anders“ versucht Bayern authentisch zu vermarkten, hierbei helfen Storytelling über Testimonials und eine einheitliche Bildsprache. Im kommenden Jahr wird das Schwerpunktthema „Wald“ ausgerufen, an dem sich die Partner beteiligen können. Der Bürokratiebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung (CSU), MdL Walter Nussel, präsentierte zunächst über die Umsetzungen in der vergangenen Legislaturperiode. So konnten z.B. bei den Allergen-Kennzeichnungen Erfolge erzielt werden und ein Kassenleitfaden entworfen werden, um Ängsten vor der falschen Anwendung von Kassensystemen entgegenzuwirken. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Praxis-Check im Gastgewerbe, dessen Einführung im Sommer 2018 beschlossen wurde. Unter der Federführung des Wirtschaftsministeriums wurde zusammen mit Unternehmern aus dem Gastgewerbe, Vertretern des Verbandes, den zuständigen Bezirksregierungen sowie dem Beauftragten für Bürokratieabbau das noch in der Ressortabstimmung befindliche Gaststättenmodernisierungsprogramm auf dessen Praxistauglichkeit geprüft. In der Diskussion mit den Ausschussmitgliedern ging es unter anderem um die Themen Flexibilisierung der Arbeitszeit im Hotel- und Gaststättengewerbe, Entlastung der Auszubildenden bei der Versteuerung und der Sozialversicherung freier Kost und Logis als Sachbezüge sowie um den Service-Gedanken bei der Bayerischen Staatsregierung. Anschließend stellte Frau Dr. Sabine Jarothe die Tourismusförderungen der Staatsregierung (z.B. Sonderprogramm „PremiumOffensive Tourismus“, Sonderprogramm „Tourismusland Bayern – Qualität und Gastlichkeit“) vor. Im Frühjahr startet zusätzlich das Gaststättenmodernisierungsprogramm zur Erhaltung der bayerischen Wirtshauskultur, welches sich momentan in der Abstimmung mit dem Finanzministerium befindet (detaillierte Informationen zu den Förderprogrammen finden Sie unter folgendem Link). Der Ausschussvorsitzende Conrad Mayer kündigt zum Ende der Sitzung an, dass er sich vom Amt des Vorsitzenden des IHK-Tourismusausschuss zurückziehen und sein Amt zur Verfügung stellen will. Bei der nächsten Sitzung soll ein neuer Ausschussvorsitzender gewählt werden.
Mitglieder des Landtags stellen ihre Tourismuspolitik vor
Im Zuge der bevorstehenden Landtagswahl drehte sich die Sitzung des IHK-Tourismusausschusses am 25. Juni 2018 um die tourismuspolitischen Programme der Landtagsparteien. Klaus Stöttner, tourismuspolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion und Ulrich Leiner, tourismuspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, stellten ihre Parteiprogramme vor. Die anschließende Diskussion, moderiert von Conrad Mayer, Vorsitzender des IHK-Tourismusausschusses, drehte sich vor allem um die Themen Ausbildung und Fachkräfte, Arbeitszeitflexibilisierung und Bürokratieabbau, Einzelhandel und Ladenöffnungszeiten sowie Tourismusorganisationen und –strukturen. Ergebnis: Trotz Rekordzahlen plagt sich die Tourismusbranche mit alten Problemen. Der Ausschussvorsitzende Mayer kritisierte deutlich die überbordende Bürokratie, die nachweislich wichtige personelle Ressourcen bindet. Den Unmut bekundeteten die Mitglieder und Gäste des Ausschusses auch über die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), deren Umsetzung nicht nachvollziehbar ist und für KMUs geschäftsschädigend ist. Als ebenso geschäftsschädigend kritisierten die Podiumsteilnehmer die in Bayern geltenden Regelungen zu den Ladenöffnungszeiten, die auch dem Tourismus schadeten. Vor der Diskussion berichtete Peter Kammerer, Stv. Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, über aktuelle Entwicklungen und Trends im oberbayerischen Tourismus – hier ging es unter anderem um aktuelle Erkenntnisse aus der BIHK-Konjunkturumfrage sowie um das Thema Overtourism.
Entwicklung der Arbeits- und Ausbildungsverhältnisse
Die Sitzung des IHK-Tourismusausschusses am 15. November 2017 beschäftigte sich mit der Entwicklung der Arbeits- und Ausbildungsverhältnisse sowie, im Hinblick auf die Landtagswahlen im kommenden Herbst 2018, mit der politischen Positionierung der Tourismuswirtschaft und der IHK.
Für das erste Hauptthema der Sitzung referierte Herr Staatssekretär Hintersberger über „Arbeiten 4.0 – Auswirkungen auf die Tourismuswirtschaft“. In seinem Vortag behandelte er die Themenfelder Fachkräftemangel, duale Ausbildung, Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt und Barrierefreiheit. Als stetige Herausforderung wurde erneut das Arbeitszeitgesetz genannt. Weiterhin betonte Herr Staatssekretär Hintersberger die Wichtigkeit der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt und stellt die Vereinbarung „Integration durch Arbeit und Ausbildung“ vor, welche u.a. mit den bayerischen IHKs ausgearbeitet wurde.
Im zweiten Vortrag der Sitzung stellte Herr Hubert Schöffmann, Leiter der Abteilung Berufliche Ausbildung der IHK für München und Oberbayern, die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Hotel- und Gaststättenbereich (HoGa) vor. Hauptthema war der Rückgang der abgeschlossenen HoGa-Ausbildungsverträge, welche im Fünfjahresrückblick ein Minus von 35% verzeichnen. In der anschließenden Diskussion wurden Lösungen diskutiert, wie das Problem langfristig angegangen werden kann.
Für das zweite Thema der Sitzung – die bevorstehe Landtagswahl 2018 – gab Herr Kammerer, Stv. Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern einen kurzen Überblick zu den tourismuspolitischen Positionen. Schwerpunktthemen sind: Einzelhandel und Tourismus, Ladenschluss und Sonntagsöffnungszeiten in touristischen Orten, Arbeitszeitregelung, sowie Qualität im Tourismus.
Zum Abschluss der Sitzung stellte Klaus Stöttner, Mitglied des Landtags und tourismuspolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion, die tourismuspolitischen Forderungen der CSU vor. Dabei benennt er drei zentrale Faktoren für eine erfolgreiche Tourismuswirtschaft: Hardware, Menschen und Strukturen. Hardware meint u. a. die Deckung des Investitionsbedarfs, die ständige Verbesserung der Qualität im Tourismus, den Erhalt von kleinen und großen Betrieben sowie die stetige Verbesserung der Infrastruktur. Für den Faktor Mensch stehen die Qualität der Ausbildung, Finden von Fachkräften, Gästebewerbung und Digitalisierung. Für den letzten Punkt – Strukturen – werden Bürokratieabbau, Vernetzung und unternehmerfreundliche Regulierungen gefordert.
In der anschließenden Diskussion wurden durch die Mitglieder und Gäste zusätzlich folgende Themen aufgebracht: Schleppender Ausbau in der Breitbandversorgung, Liberalisierung der Öffnungszeiten, eine klare Aufgabenteilung innerhalb der touristischen Strukturen sowie der Wettbewerb über die Plattform Airbnb.
Tourismuspolitik in München und Oberbayern - Wirtschaft und Politik im Dialog
Die Sitzung des IHK-Tourismusausschusses am 16. März 2017 stand unter dem Slogan: „Tourismuspolitik in München und Oberbayern - Wirtschaft und Politik im Dialog“. Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer stellte die Tourismuspolitik der Staatsregierung vor. Weiterhin nahm Daniela Ludwig, MdB an der angeregten Diskussion teil. Mit welchen Fragen sich die Tourismuswirtschaft derzeit beschäftigt, verdeutlichte die Diskussion mit Conrad Mayer, Vorsitzender des IHK-Tourismusausschusses, Robert Salzl, Präsident Tourismus Oberbayern München, Franz Bergmüller, Bezirksvorsitzender DEHOGA Oberbayern, Jürgen Muth, Vorsitzender Tourismus Initiative München und dem stellvertretenden IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Kammerer.
Zur Diskussion standen unter anderem die Sicherung der touristischen Infrastruktur, Fachkräfte im Tourismus, und ganz aktuell das Thema Umsetzung der EU-Pauschalreiserichtlinie.
Ergebnis: Trotz Rekordzahlen plagt sich die Tourismusbranche mit alten Problemen. Der Ausschussvorsitzende Mayer kritisierte deutlich das Arbeitszeitgesetz. Er sagte, mit der vorgeschriebenen täglichen Höchstarbeitszeit und der ununterbrochenen Ruhezeit von elf Stunden während der Saison könne seine Branche nicht leben. Im Tourismus seien saisonale Schwankungen und Fachkräftemangel Alltag. Dafür brauche es flexible Arbeitszeiten. Mayer schlug vor, die Vorschrift auf wöchentliche oder sogar saisonale Höchstarbeitszeit umzustellen. Als ebenso rückständig kritisierten die Podiumsteilnehmer die in Bayern geltenden Regelungen zu den Ladenöffnungszeiten, die auch dem Tourismus schadeten.
Anschließend fand eine offene und konstruktive Fragerunde statt, gefolgt von einem Bericht über die aktuellen touristischen Themen in der IHK für München und Oberbayern. Von besonderem Interesse war hierbei das Thema „Verkehrliche Erreichbarkeit der Innenstadt“, welches eine angeregte Diskussion erzeugte.
Conrad Mayer zum Vorsitzenden gewählt
Bei der konstituierenden Sitzung des Tourismusausschusses am 20. Oktober 2016 wurde von den Ausschussmitgliedern Conrad Mayer, Conrad Mayer Hotel und Gastronomie GmbH, einstimmig zum Vorsitzenden, Peter Inselkammer, Gast- und Vergnügungsstätte 'Platzl' Inselkammer GmbH Platzl Hotel Inselkammer KG zum 1. stellvertretenden Vorsitzenden und Martin Katz, FTI Touristik GmbH, zum 2. stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Diskutiert wurden in dieser Sitzung eine Resolution für eine „Tourismusstrukturreform“ sowie der Entwurf für das Positionspapier Tourismus. Abschließend wurde das Arbeitsprogramm des Ausschusses für die kommende Wahlperiode vorgestellt