IHK Crowdfunding Canvas
Bei der Planung einer Crowdfunding-Kampagne hilft es, seine Gedanken zu strukturieren und geordnet zu Papier zu bringen. Dafür können Sie das IHK Crowdfunding Canvas nutzen. Das Canvas führt durch alle zentralen Fragen einer Crowdfunding-Kampagne und bewahrt davor, den Überblick zu verlieren.
Wie funktioniert das Canvas?
Das Canvas ist in acht Segmente unterteilt, die Projektstartern helfen, die verschiedenen Ideen auf Papier zu bringen und zu strukturieren. Mithilfe von Haftnotizzetteln können Gedanken und Impulse auf die verschiedenen Segmente verteilt und immer wieder neu geordnet werden.
Übrigens: Das Canvas kann man hier auf der Seite in der rechten Spalte herunterladen oder einfach bei der nächsten Crowdfunding-Beratung direkt von uns bekommen.
Vision & Motivation
Am Anfang steht das Warum: Warum tun Sie das, was Sie tun, und warum ist es wichtig, dass Sie andere dabei unterstützen? Wer andere überzeugen will, muss auch selbst zu hundert Prozent überzeugt sein. Klingt banal, ist es aber nicht. Machen Sie sich bewusst, was Ihre Motivation und Vision hinter dem Projekt sind und auch, welchen Mehrwert Ihre Unterstützer davon haben.
Projektziel & Umsetzung
Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg. Wir bezweifeln zwar, dass der chinesische Philosoph Laozi (6 Jh. v. Chr.) an Crowdfunding dachte, als er diesen Spruch prägte, aber er trifft ins Schwarze. Bevor Sie mit dem Crowdfunding starten, sollte feststehen, wie Sie Ihr Vorhaben umsetzen wollen, wenn das Funding erfolgreich ist. Hier helfen Etappenziele und ein Projektplan unabhängig von Crowdfunding.
Funding-Art & -Plattform
Die Auswahl der Funding-Art und der Plattform hängt davon ab, was Sie mit dem Crowdfunding erreichen wollen: Geht es z.B. um Investorensuche, Markttest, Reichweite oder Internationalisierung? Das alles kann die Wahl der Plattform beeinflussen. Außerdem sollte das Projekt zum Schwerpunkt der ausgewählten Plattform passen. Wer ein Crowdfunding plattform-unabhängig starten will, sollte von vornherein mehr Aufwand einplanen.
Community
Idealerweise gibt es bereits eine Community, die sich für Ihre Crowdfunding-Kampagne aktivieren lässt. Eine Community braucht Zeit, um Vertrauen aufzubauen. Überlegen Sie sich, wo Sie diese finden und wie Sie an diese herantreten. Vielleicht können Sie auch von Communitys Dritter profitieren, wenn diese als Multiplikatoren für Ihr Projekt die Trommel schlagen.
Kommunikation
Jede Kampagne braucht eine Kernbotschaft, die bei der Zielgruppe in Erinnerung bleiben soll. Die Botschaft transportieren Sie am besten durch eine Geschichte, die sich wie ein roter Faden durch die Kampagne zieht. Das sogenannte Storytelling ist für jede Art von Kampagne enorm wichtig. Die Geschichte um Ihre Kampagne transportiert Ihre Botschaft auf vielen Wegen zur Crowd. Halten Sie die einzelnen Maßnahmen in einem separaten Kommunikationsplan fest, damit Ihnen während der Kampagne nicht die Luft ausgeht und Sie Ihre Kampagne immer wieder mit Inhalten befeuern könnt. Ein Überblick über die Inhalte, hilft Ihnen auch, die richtigen Kommunikationskanäle auszuwählen.
Gegenleistungen für Unterstützer
Wer Unterstützung bekommt, sollte Danke sagen. Das ist nicht nur eine Frage der guten Erziehung, sondern auch ein wesentlicher Erfolgsfaktor beim Crowdfunding. Die Auswahl der richtigen Gegenleistungen will gut überlegt sein. Wählt die Gegenleistungen so, dass sie zu Ihren Unterstützern, aber auch zu Ihrer Kampagnenstory passen.
Kostenkalkulation & Zielsumme
Nicht nur die Kosten für die Umsetzung des Projekts müssen am Anfang der Kampagne klar sein, sondern auch alle versteckten Geldfresser. Dazu zählen z.B. Kosten für anfallende Steuern, die Provision der Crowdfunding-Plattform und ggf. Transaktionskosten für den Zahlungsdienstleister. Ein genauer Blick in die AGBs schützt vor bösen Überraschungen. Nur wenn Sie Transparenz über alle Kosten haben, können Sie Ihre Funding-Ziel realistisch festlegen bzw. wissen Sie, ob Sie zusätzliche Finanzierungswege einplanen müssen.
Ressourcen
Die Ressourcenplanung ist ein wichtiger Punkt jeder Crowdfunding-Kampagne, den man nicht stiefmütterlich behandeln sollte. Denn das rächt sich spätestens, wenn die Kampagne in Fahrt kommt und Zuständigkeiten unklar sind. Eine klare Aufgabenverteilung im Team hilft, effizient zu arbeiten, und vermeidet doppelten Aufwand oder mühseliges Abstimmen, wenn die Zeit gegen Sie läuft. Ein Einsatzplan zeigt Ihnen außerdem, wo Ihre Schwächen liegen und wo Sie u.U. externe Hilfe benötigen. Während der Kampagne ist Crowdfunding ein Fulltime-Job, darum überlegen Sie sich auch, welche zeitlichen Ressourcen Sie realistisch zur Verfügung haben.
Gut zu wissen: was neben der Kampagne auf Projektstarter zukommt
Je nach Art der Gegenleistung für Unterstützer entstehen unterschiedliche Vertragsverhältnisse zwischen Projektstarter und Crowd. Sehr häufig erhalten Unterstützer im Rahmen der Kampagne als Dankeschön ein Produkt. Zwischen Projektstarter und Unterstützer entsteht damit rechtlich ein Kaufvertrag. In diesem Fall unterliegt Crowdfunding den Rechtsvorschriften des Online-Handels. Neben Kaufverträgen können noch weitere Vertragsformen zustande kommen. Darum besser schon vor der Kampagne prüfen, wie die versprochenen Gegenleistungen rechtlich und steuerlich zu behandeln sind. Zum Überblick über Rechts- und Steuerfragen geht es hier.
Im Falle eines Kaufvertrags haftet der Projektstarter für etwaige Mängel an der vereinbarten Gegenleistung (Gewährleistung) sowie für Schäden, die durch fehlende Sicherheit des Produkts entstehen können (Produkthaftung).
Steuerrechtlich kann eine Crowdfunding-Kampagne schnell komplex werden. Daher sollten sich Projektstarter unbedingt von einem Steuerberater unterstützen lassen. Grundsätzlich fallen auch beim Crowdfunding Steuern an – abhängig von der Art der Gegenleistung und vom Status des Projektstarters. Die IHK bietet allgemeine Informationen zum Thema Umsatzsteuer und Co. für Existenzgründer. Außerdem stellt der Branchenverband German Crowdfunding Network (GCN) eine Broschüre zur steuerlichen Behandlung von Crowdfunding auf seiner Website bereit.
Technische Erfindungen kann man durch ein Patent oder Gebrauchsmuster schützen. Für die Gestaltung eines Produkts dagegen ist ein "Design" das richtige Schutzrecht. Wir informieren darüber, welches Recht wann sinnvoll ist.
Mehr Infos zu den Themen Schutzrechte, Designschutz sowie Patent- und Gebrauchsmusterrecht.